In der aktuellen Corona-Pandemie tötet das SARS-CoV-2-Virus sehr viele Menschen und schränkt das Leben auf dem ganzen Globus ein. Doch Viren haben auch gute Seiten, die wir nutzen können. Die Wissenschaftsdokumentation „Gute Viren, schlechte Viren“ zeigt, dass Viren viel mehr sind als krankmachende Erreger. Sie bestimmen unsere Existenz, und wir können uns ihre Eigenschaften zunutze machen.

Viren zählen nach der gängigen Definition nicht zu den Lebewesen. Trotzdem haben sie einen großen Einfluss auf die Evolution und sind sogar ein Teil von uns Menschen. Einige Viren-Bausteine haben sich in unserem Genom verankert und pflanzen sich mit uns fort. Sie helfen uns zu überleben. Im menschlichen Genom eingebaute Viren – sogenannte endogene Retroviren –  tragen beispielsweise dazu bei, dass sich  die Plazenta bildet.

Andere Viren greifen Bakterien an, verhindern so deren Ausbreitung und schaffen damit Raum für weiteres Leben. So auch in den Tiefen des Meeres. Dort sorgen Viren für das ökologische Gleichgewicht. Sie dämmen etwa das Wachstum von Algen ein, indem sie diese befallen. Oder sie infizieren krankmachende Bakterien, die es auf Meerestiere abgesehen haben. So könnten bald schon statt Antibiotika gezielt Viren in der Fischzucht eingesetzt werden.

Doch Viren können auch helfen, uns zu heilen: In der Nähe von Rom entwickeln 40 Wissenschaftler*innen einen Impfstoff gegen SARS-Cov-2. Die Forscher*innen benutzen die Hülle eines Virus, das sie im Kot von Gorillas gefunden haben, als Transportkapsel für den Impfstoff. Sie verwandeln so einen Erreger in ein wirksames Medikament. Auch Impfungen gegen zum Beispiel schwarzen Hautkrebs werden schon durchgeführt – basierend auf Viren, die Krebszellen angreifen. Die Dokumentation „Gute Viren, schlechte Viren“ zeigt, dass Viren viel mehr sind als krankmachende Erreger. Sie bestimmen unsere Existenz und wir können uns ihre Eigenschaften zunutze machen.

Schnitt: Nico Schlegel

Länge: 45 Minuten

Sendetermin: 04.02.2021 • 20:15 – 21:00 (3sat)